Demenz Support Stuttgart

Das Modellprogramm zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen

Das Modellprogramm zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen wurde im Jahr 1993 durch das damalige Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) auf den Weg gebracht. Heute wird es in der Zuständigkeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) weitergeführt.

Seit 1993 werden Fördergelder für Modellvorhaben bereitgestellt, die zur Aufklärung von Zusammenhängen zwischen Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen beitragen und aus neuen arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen Konzepte für die Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen entwickeln, sie in der betrieblichen Praxis erproben und als „Beispiele guter Praxis“ für die nachhaltige Praxisanwendung bereitstellen.

Mit der im Jahr 2000 lancierten Ausschreibung war eine grundlegende Neuausrichtung des Programms verbunden, mit der versucht wurde, die aus dem tiefgreifenden Wandel der Arbeitswelt resultierenden Herausforderungen an den Arbeitsschutz zu bewältigen. Generell gesprochen kommt es in nahezu allen Beschäftigungsbereichen zu gravierenden Veränderungen der Arbeitssituationen und der arbeitsbezogenen Belastungen und Beanspruchungen. Ein Indikator für die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen sind beispielsweise die Folgekosten arbeitsbedingter Erkrankungen, die durch körperliche Belastungen entstehen. In Deutschland werden diese für das Jahr 1998 mit mindestens 28,4 Milliarden Euro veranschlagt (Forschungsbericht Fb 946 „Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen in Deutschland“). Darüber hinaus entstehen erhebliche Kosten aus den Folgen arbeitsbedingter psychischer Fehlbelastungen.

Förderschwerpunkt „Demografischer Wandel in der Pflege“ (I):
Modelle für den Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von Pflegekräften

Mit der nach wie vor steigenden Lebenserwartung erhöht sich auch die Zahl (chronisch) kranker und pflegebedürftiger Menschen in unserer Gesellschaft. Für das Gesundheits- und Pflegesystem insgesamt wie auch diejenigen, die professionell Pflegearbeit leisten, heißt dies, dass sie sich auf ein weiteres Anwachsen der Anforderungen einstellen müssen. Dieser Entwicklung steht ein zahlenmäßig zurückgehendes und älter werdendes Erwerbspersonenpotenzial gegenüber. Schon heute ist die Pflege vielfach durch unregelmäßige Arbeitszeiten, ein hohes Arbeitspensum und besondere physische und psychische Belastungen gekennzeichnet. Häufig führen diese hohen Belastungen zu pflegeberufstypischen Erkrankungen wie etwa Haut-, Muskel-, Skelett- oder Infektionserkrankungen. Prognosen zufolge wird sich diese Entwicklung fortsetzen, so dass sich pflegetypische Berufskrankheiten und das Burn-Out Syndrom in der Pflege noch weiter ausbreiten werden.

Im Vordergrund des Förderschwerpunkts I des Programms „Demografischer Wandel in der Pflege“ stehen deshalb der Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungssituation von Pflegekräften unter besonderer Berücksichtigung der gegenwärtigen und zu erwartenden demografischen Entwicklungen.

Grundlage war eine 2009 erstellte Machbarkeitsstudie, die auf drängende Handlungs- und Gestaltungsbedarfe verweist. Zudem fehlen häufig praxistaugliche und systematische Herangehensweisen für die konkrete Umsetzung entsprechender Maßnahmen in den Pflegeeinrichtungen. Im Förderschwerpunkt I (2009) werden deshalb ganzheitliche Ansätze für den Erhalt und die Förderung der arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit im Pflegeberuf gefördert.

Ziel des Förderschwerpunkts ist u.a. die Erarbeitung praxisorientierter Handlungsanleitungen, die Pflegeeinrichtungen und beruflich Pflegende über den demografischen Wandel und die damit verbundenen Risiken und Möglichkeiten informieren, praxisgerechte Konzepte und Herangehensweisen vorstellen und zur nachhaltigen Umsetzung betrieblicher Maßnahmen motivieren.

In der Zeit vom 16.11.2009 bis zum 15.11.2012 werden im Förderschwerpunkt "Demografischer Wandel in der Pflege" die folgenden Modellvorhaben gefördert:

DemOS: Demenz – Organisation – Selbstpflege.
Ein Interventionskonzept zur demenzspezifischen Qualifizierung und Prozessbegleitung in stationären Altenhilfeeinrichtungen. 
Demenz Support Stuttgart gGmbH

demogAP: Demografiefeste Arbeitsplätze in der Pflege. Nachhaltige und breitenwirksame Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung einer langen Beschäftigungsfähigkeit in Pflegeberufen. 
Technische Universität Dresden
www.demogap.de

BidA: Balance in der Altenpflege. Ein Pilotprojekt zum Nachweis der Wirksamkeit eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements in Einrichtungen der Altenpflege. 
Evangelisch-Lutherisches Diakoniewerk Neuendettelsau K.d.Ö.R. 
www.balance-altenpflege.de

Pause machen: Dem Alltag Ruhe gönnen...
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Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH